Die EU arbeitet an einem Gesetz zur sogenannten Chatkontrolle. Ziel ist der Kampf gegen Missbrauchsdarstellungen von Kindern. Der Ansatz ist umstritten, weil er tief in die private Kommunikation eingreift.
Die EU-Kommission will, dass Anbieter von Messenger-Diensten wie WhatsApp, Signal oder Telegram Nachrichten auf verdächtige Inhalte prüfen. Diese Prüfung soll direkt auf dem Gerät stattfinden, bevor Nachrichten verschlüsselt werden.
Datenschutzbehörden warnen, dass das Grundrecht auf vertrauliche Kommunikation gefährdet ist. Auch Sicherheitsforscher sehen Risiken für IT-Sicherheit und Privatsphäre.
Der EU-Ministerrat hat im Oktober keine Einigung erzielt. Die Verhandlungen gehen weiter.
Auch wenn die Chatkontrolle sich auf private Kommunikation richtet, betrifft das Thema indirekt Unternehmen.
Die Chatkontrolle zeigt, wie sensibel Datenschutz und Sicherheit in der EU bleiben. Der Schutz vor Missbrauch ist wichtig, doch flächendeckende Überwachung gefährdet Grundrechte. Unternehmen sollten das Thema beobachten und ihre Kommunikationsstrategie anpassen.
*https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/ip_22_2976