Hintergrund

Die KI-App DeepSeek, entwickelt von der Hangzhou DeepSeek Artificial Intelligence Co., Ltd. (Sitz in Beijing, China), bietet einen multifunktionalen Chatbot und wird über den Google Play Store und den Apple App Store auch in Deutschland bereitgestellt – mit deutschsprachiger Oberfläche und Beschreibung.

Datenschutzproblem

  • DeepSeek verarbeitet umfangreiche personenbezogene Daten, darunter Texteingaben, Chatverläufe, hochgeladene Dateien, Standortdaten sowie Geräte- und Netzwerkinformationen.
  • Diese Daten werden an chinesische Auftragsverarbeiter übermittelt und auf Servern in China gespeichert.
  • Die EU hat für China keinen Angemessenheitsbeschluss erlassen. DeepSeek konnte keine geeigneten Garantien nachweisen, die den Anforderungen der DSGVO (Art. 46 Abs. 1) entsprechen.

Rechtliche Bewertung

  • Die Übermittlung von personenbezogenen Daten nach China ist rechtswidrig.
  • Nutzer:innen in China haben keine gleichwertigen Datenschutzrechte wie in der EU, etwa was Rechtsbehelfe und behördliche Kontrolle betrifft.
  • Besonders kritisch: Chinesische Behörden können weitreichend auf die Daten zugreifen.

Maßnahmen der Datenschutzbehörde

  • Am 6. Mai 2025 wurde DeepSeek aufgefordert, die App in Deutschland zu entfernen oder rechtliche Grundlagen zu schaffen – ohne Erfolg.
  • Am 27. Juni 2025 erfolgte daher eine offizielle Meldung gemäß Art. 16 Digital Services Act (DSA) an:
    • Apple Distribution International Ltd.
    • Google Ireland Ltd.
  • Diese Unternehmen müssen nun die Rechtslage prüfen und ggf. die App sperren.

Koordination

Die Maßnahme wurde abgestimmt mit den Datenschutzaufsichtsbehörden von:

  • Baden-Württemberg
  • Rheinland-Pfalz
  • Bremen
    Sowie der Koordinierungsstelle für digitale Dienste bei der Bundesnetzagentur.

Quelle: Die Berliner Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit

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